Warum Sonnencreme?

Bild Sonnencreme

Der Sommer ist da – endlich Sonne satt. Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist besonders in den ersten Wochen dieser Zeit wichtig. In den letzten Jahren hat die Sonneneinstrahlung stark zugenommen und ein Sonnenbrand fällt erst auf, wenn’s zu spät ist. Außerdem sollte man mit zunehmenden Lebensjahren auch an die Hautalterung denken. Die wird nämlich durch Sonneneinstrahlung stark beschleunigt.

UVA- und UVB-Strahlen sind für unsere Haut eine große Herausforderung – vor allem für helle Hauttypen, Kleinkinder und ältere Menschen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung ist daher ein guter Schutz das A und O, um vorzeitiger Hautalterung und Hautschäden wie Pigmentflecken vorzubeugen.

Sonnenbrände in der Kindheit bringen ein weiteres Risiko mit sich. Die Haut vergisst nicht und zeigt oft Jahrzehnte später irreperable Hautschäden. Die Folge können unschöne Pigmentflecken bis hin zu Hautkrebs sein.

Sonnenstrahlen können tief in die Haut eindringen und Mikroverletzungen verursachen, wodurch sogar Zellstrukturen geschädigt werden. Die Strahlen reichen teils bis zum Erbgut der Zellen.

An den Hauttyp angepasst

Der perfekte Sonnenschutz sollte sich immer an der Intensität der Sonneneinstrahlung und deinem Hauttyp orientieren. Natürlich hilft auch „textiler Lichtschutz“, also entsprechende Kleidung und ein Hut oder Cappy. Beides sollte auch im Schatten verwendet werden. Die Strahlen kommen nämlich auch an unsere Haut, wenn diese nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist.

Ob Sonnencreme, -spray, -lotion oder Sonnengel – für jeden Hauttyp und jede Gelegenheit gibts eine große Auswahl an Produkten. Wer zu fettiger Haut neigt, ist mit einem Gel besser aufgehoben, da es komplett fettfrei ist. Cremes weisen aufgrund ihrer vergleichsweise fettigen Konsistenz eine höhere Wasserfestigkeit und damit Resistenz beim Baden oder Schwitzen auf. Für Mischhaut wiederum sind Lotionen ideal. Spray hat den Vorteil, dass es auch auf behaarten Stellen landet.

So berechnest du die Zeitspanne des individuellen Schutzes: Eigenschutz (je nach Hauttyp zwischen 5 bis 15 Minuten) × LSF = Minuten, die man geschützt in der Sonne verbringen kann.

Tabelle Hauttypen

Beispiel: Du hast sehr helle Haut und gehörst zur Gruppe 1. Die Eigenschutzzeit deiner Haut beträgt also ca. 10 Minuten. Benutzt du eine Creme mit LSF 20, kannst du dich theoretisch 200 Minuten (10 Minuten x 20) in der Sonne aufhalten, ohne dich zu verbrennen. Aber der volle, auf der Sonnencreme angegebene Lichtschutzfaktor wird selten erreicht, da man dafür eine sehr große Menge an Creme auftragen muss. Nimm von dieser theoretischen Maximalzeit besser nur ca. 60 Prozent, also ca. 120 Minuten.

Wie funktioniert Sonnencreme?

Sonnencremes beruhen auf dem Prinzip, die Haut durch Absorption, Reflexion oder Streuung von Strahlen eines bestimmten Spektrums vor UV-Strahlung zu schützen. Dabei wird unterteilt in chemische und mineralische Filter.

Chemische Filter wandeln die UV-Strahlen in der oberen Hautschicht in harmlose Infrarotstrahlung bzw. Wärme um. Sie bieten guten Schutz, müssen aber öfter nachgecremt werden. Zudem enthalten sie Stoffe, die als problematisch gelten, wie z.B. Octocrylen oder Oxybenzon.

Mineralische Filter reflektieren und streuen die Strahlung, die auf der Haut landet, sozusagen physisch. Dafür werden reflektierende, helle Partikel eingesetzt, z.B. Titandioxid oder Zinkoxid. Diese werden immer häufiger als Nanopartikel verarbeitet.

Der Vorteil ist, dass die Cremes nicht so stark „weißeln“. Andererseits stehen Nanopartikel in der Kritik, sich im Körper verteilen und über die Jahre hinweg anreichern zu können. Auch die Langzeitfolgen für die Umwelt sind nicht die besten. Ist der Anteil an Nanopartikeln über 50 Prozent, muss dies als „nano“ bei den Inhaltsstoffen der Sonnencreme aufgeführt sein. Werft also gerne einen Blick auf die INCI, bevor ihr zugreift.

Pflege und Schutz für besondere Fälle

Wenn du empfindliche oder sehr helle Haut hast, sind pflegende Sonnenprodukte mit hohem Schutzfaktor das Richtige für dich. Auch wenn du Allergiker*in bist oder unter Couperose, Rosacea oder Neurodermitis leidest, solltest du einen hohen Sonnenschutzfaktor wählen und dich eventuell in der Apotheke oder einem Hautarzt beraten lassen.

Und natürlich sind Kleinkinder besonders zu schützen. Sie benötigen selbst im Schatten einen hohen Sonnenschutz, da ihre Haut noch gar nicht an die Sonne gewöhnt ist. Sonnencremes für Baby und Kind schneiden in Tests meist sehr gut ab, da hier auf Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe verzichtet wird. Viele Kinder-Sonnencremes enthalten zudem beruhigende und regenerierende Stoffe wie Panthenol und Antioxidantien wie Vitamin C und E, welche die Folgereaktionen der UV-Einwirkung abschwächen.

Tipps

  • Wähle zu Beginn des Sommers einen Sonnenschutz ab Faktor 30, für das Gesicht am besten eine Creme mit Faktor 50. Deine Haut muss sich erst an die vermehrte Sonnenexposition gewöhnen.
  • Der LSF (Lichtschutzfaktor, auch SPF – Sun Protection Factor) zeigt nur den Schutz vor UV-B-Strahlen an, die auch für einen Sonnenbrand verantwortlich sind. Es gibt jedoch noch die tiefer reichenden UVA-Strahlen, die für eine frühzeitige Hautalterung, Altersflecken und Hautkrebs verantwortlich sind. Cremes mit zusätzlichem UVA-Schutz erkennst du an dem extra Hinweis, nach EU-Richtlinien an einem kreisrunden Symbol mit den Buchstaben „UVA“ auf der Packung.
  • Die Entwicklung des vollen Schutzes benötigt einige Minuten. Deshalb ist das rechtzeitige Auftragen der Creme besonders wichtig, mindestens 20 Minuten vor dem Sonnenbad. Auch solltest du dich großzügig eincremen, ansonsten verringert sich die Schutzwirkung rapide.
  • Wegen der Streuung der Strahlen ist der schädliche UV-Anteil von seitlich einfallendem Licht nicht zu unterschätzen. Eine Studie von Meteorologen der Universität München geht von immerhin noch 60 Prozent UV-Strahlung aus. Auch bei bedecktem Himmel oder im Frühling werden teils schon hohe UV-Werte gemessen. Den täglichen UV-Index kann man inzwischen bei jeder guten Wetter-App abrufen.

Bekommen wir genug Vitamin D?

Vitamin D ist das einzige Vitamin, das wir selber bilden müssen. Die Produktion erfolgt zu 80 bis 90 % in der Haut durch Sonnenlicht bzw. UV-B-Strahlen. Damit unser Körper genug Vitamin D herstellen und speichern kann, braucht er also ungeschützte Sonnenaufenthalte – vor allem im Winter. Zwischen März und Oktober solltest du also öfter mal die Ärmel hochkrempeln und die Arme der Sonne auszusetzen.

Auch wenn wir eine Sonnencreme verwenden, läuft die Vitamin-D-Produktion beim Sonnenbaden. Die Creme verlängert nur die natürliche Schutzzeit der Haut. Ein Teil der UV-Strahlung kommt trotzdem durch. Somit blockiert eine Sonnencreme die Vitamin-D-Bildung nicht.

Gebräunte Haut ist gewappnet

Mit der Zeit entwickelt sich durch die vermehrte Sonnenexposition ein Eigenschutz der Haut. Dieser entsteht durch die Verhornung bzw. Pigmentierung der Oberhaut. Dabei wird die Produktion der braunen Hautpigmente, dem Melanin, in entsprechenden Zellen (Melanozyten) angeregt. Im Spätsommer sind wir daher besser gegen UV-Strahlen gewappnet und können Sonnencremes mit geringerem Lichtschutzfaktor verwenden.

Passende Sonnencremes finden

Die Vielzahl an Sonnencremes macht es nicht gerade leichter, etwas Passendes zu finden. Bevor du vor dem Verkaufsregal stehst, solltest du zumindest deinen Hauttyp bestimmt haben.

Dann geht es um die Entscheidung, welche Art von Filter du bevorzugst und ob du auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichten möchtest. Nanopartikel, Duftstoffe und Ingredienzen, die gesundheitlich bedenklich sind oder negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können, wie etwa Kunststoffe und Silikone, PEG/PEG-Derivate oder Aluminium, sind unnötig. Hier gibt es immer auch gute Alternativen.

Sonnencremes, die ich verwende

  • Bio Speick Sun LSF 30 ist eine unkomplizierte Sonnencreme für den Urlaub, die etwas weißelt, aber gut hält und wasserabweisend ist. Sie enhält Zinkoxid als einzigen Lichtschutzfilter – ohne Nanopartikel und Aluminium. Reiz- und Parfümstoffe sind nicht enthalten.
  • City CC getönte Bio-Gesichtscreme mit LSF 15. Sie enthält keine für mich bedenklichen Stoffe, kein Aluminium oder Nanopartikel und arbeitet nur mit Titanoxid als Schutz. Ist aber mit LSF 15 nur für dunklere Hauttypen geeignet.

1 Anmerkung zu “Warum Sonnencreme?

  1. Mia

    Sonnencreme zu verwenden ist so wichtig. Ich habe eine sehr helle Haut, deshalb brauche ich eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Mein Hautarzt hat mir dazu geraten.

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